Die marmorierte Baumwanze – ein Neubürger sucht Schutz für die Überwinterung

Marmorierte Baumwanze - Halyomorpha halys
Marmorierte Baumwanze – Halyomorpha halys

Im Winter ist saure Gurkenzeit für Insektenfreunde. Ungewöhnlich warme Wintertage können aber doch einige Überwinterer hervorlocken und zu schönen Beobachtungen führen – wie z.B. am 11.12.2021 die oben abgebildete marmorierte Baumwanze an einer Hauswand in Gerbrunn. Diese Art stammt eigentlich aus Asien (China, Japan, Korea und Taiwan), ist aber nach Nordamerika und Europa eingeschleppt worden. 2011 wurde der erste Fund aus Deutschland vom Bodensee gemeldet. Seit mindestens 2019 kommt die Art auch im Würzburger Raum vor. Die marmorierte Baumwanze lebt an Rosengewächsen (Rosaceae), zu dem auch viele Nutzpflanzen gehören und an denen sie in ihrer ursprünglichen Heimat als Schädling bekannt ist. Ob sie auch bei uns nennenswert Schaden anrichtet, wird sich noch zeigen. Auf jeden Fall ist davon auszugehen, daß die marmorierte Baumwanze gekommen ist, um zu bleiben.

Am einfachsten sieht man diese schöne und große Wanzenart im Spätherbst, wenn die Tiere auf der Suche nach Überwinterungsorten versuchen, auch in Häuser zu gelangen. Dieses Verhalten ist in Deutschland nur bei einer weiteren, aber recht ähnlichen Baumwanzenart, der grauen Gartenwanze (Rhaphigaster nebulosa), zu beobachten. Auch die graue Gartenwanze ist neu eingewandert – allerdings schon seit mind. 20 Jahren bei uns etabliert und auch in Gerbrunn häufig. Anders als die graue Gartenwanze, die geringelte Fühler besitzt, trägt die marmorierte Baumwanze rötliche Farbtöne auf den Flügeldecken. Weitere Merkmale sind ein rechteckiger Kopf, sowie fünf kleine weisse Flecken oben auf dem Schildchen. Anders als die graue Gartenwanze trägt die marmorierte Baumwanze keinen nach vorne gerichteten Kiel auf der Unterseite.

Wer die Art bei sich findet, wird daran erinnert, daß auch Gerbrunn nicht von der Globalisierung ausgenommen wird.

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